Auswirkungen des EU-Japan-Paktes auf den Hamburger Hafen

Shailaja A. Lakshmi22 Juli 2018
Grafik: HHM Marktforschung
Grafik: HHM Marktforschung

Die Europäische Union (EU) hat ihr bisher größtes Freihandelsabkommen unterzeichnet. Dies soll die Wirtschaft in der EU und in Japan stärken. Zum Beispiel wird die Vereinbarung die Zölle und andere Handelshemmnisse reduzieren, Wachstum stimulieren und neue Arbeitsplätze schaffen.

Nach Prüfung der rechtlichen Formulierung des Textes und der Übersetzung wird das Abkommen dem Europäischen Parlament und den EU-Mitgliedstaaten zur Genehmigung vorgelegt. Im Idealfall kann der Pakt, der seit 2013 in Vorbereitung ist, vor den Europawahlen 2019 in Kraft treten. Wie könnte er sich im Hamburger Hafen bemerkbar machen? Wie hat sich der Außenhandel mit Japan entwickelt?

Nach Angaben der Europäischen Kommission dürften die EU-Exporte nach Japan Ende 2017 um 16 bis 24 Prozent steigen. Exporte von verarbeiteten Lebensmitteln aus der EU könnten um bis zu 180 Prozent und Chemikalien um mehr als 20 Prozent steigen.

Die EU-Exporte elektrischer Maschinen nach Japan werden voraussichtlich um bis zu 16 Prozent zunehmen. Nach Ansicht der Europäischen Kommission könnte die Öffnung des japanischen Marktes besondere Chancen für die Bereiche Pharma, Medizinprodukte, landwirtschaftliche Produkte / Nahrungsmittel, Fahrzeuge und Mobilität bieten.

Der Trend zum möglichen weiteren Wachstum des Hamburger Seegüterumschlags mit Japan hat sich in den vergangenen fünf Jahren durch einen kontinuierlichen Anstieg des deutschen Außenhandelsvolumens mit Japan um 5,7 Prozent im Jahr 2015, 4,4 Prozent im Jahr 2016 und um 4,3 Prozent im Jahr 2017.

Seaborne Frachtumschlag zwischen dem Hafen von Hamburg und Japan im Jahr 2017 erreichte rund 2,8 Millionen Tonnen (Platz 28). Rund 99 Prozent davon bestanden aus Ladungen, die containerisiert werden konnten.

Unter den Importen sind Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen sowie chemische Produkte die Top-Produkte. Holzprodukte, Nahrungsmittel, Metalle und chemische Produkte führen die Export-Rankings an. Der Containerumschlag in Hamburg lag 2017 bei rund 131.000 TEU (Platz 18).

Das Containervolumen stieg im ersten Quartal 2018 um 0,5 Prozent. Für das erste Halbjahr wird ein deutlicher Anstieg erwartet.

Fünf Liniendienste verbinden den Hamburger Hafen mit japanischen Häfen. Davon ist einer ein wöchentlicher Containerdienst und drei sind allgemeine / schwere Frachtdienste, während ein Service allgemeine und rollende Ladung transportiert. Diese spezialisierten Dienste laufen regelmäßig von Hamburg aus und rufen bei Bedarf Häfen in Japan an.

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