Was bereitet Unternehmensleitern schlaflose Nächte?

16 Januar 2025
© Gorodenkoff / Adobe Stock
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Cyber-, Betriebsunterbrechungs- und Naturkatastrophen sind laut dem Allianz Risk Barometer 2025 die Risiken, die Unternehmen weltweit die größten Sorgen bereiten. Für das Barometer stimmten 3.778 Risikomanagement-Experten aus 106 Ländern und Regionen ab, ein Rekordergebnis.

Cybervorfälle (38 % der Antworten, ein Rekord von 7 % Punkten Vorsprung) festigen ihre Position als wichtigstes Risiko.

Die Risikoauswirkungen neuer Technologien und Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) sind ein Neuzugang in den Top 10 der globalen Risiken und liegen auf Platz 10.

Betriebsunterbrechungen sind eng mit Cyber-Attacken verknüpft und liegen auf Platz 2 (31 %), knapp vor einem anderen verwandten Risiko, nämlich Naturkatastrophen auf Platz 3 (29 %).

Ein weiteres herausragendes Ergebnis im Jahr 2025 ist der Klimawandel. Er ist der mit Abstand größte Aufsteiger unter den Top 10 der Risiken weltweit, klettert um zwei Plätze auf Platz 5 (19 %) und erreicht damit seine höchste Position in der 14-jährigen Umfrage.

Da die klima- und naturbezogenen Risiken weiter zunehmen, werden die finanziellen Auswirkungen immer gravierender – sei es beim Management der mit dem Klimawandel verbundenen Risiken, bei steigenden Kosten durch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zur Offenlegung physischer Klimarisiken oder bei Betriebsstörungen aufgrund extremerer Wetterereignisse und der Zerstörung von Ökosystemen.

Aufgrund der regulatorischen Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit und neuer Technologien stießen in diesem Jahr auch Änderungen bei Gesetzen und Vorschriften (25 %) auf größere Resonanz und lagen damit weltweit auf Platz 4.

„Was im diesjährigen Allianz Risk Barometer auffällt, ist die Vernetzung der Toprisiken. Eine Veränderung bei einem Risiko – oder auch eine mildernde Maßnahme – kann sich auf ein weiteres Risiko auswirken, und noch auf ein weiteres. Klimawandel, neue Technologien, Regulierung und geopolitische Risiken sind zunehmend miteinander verknüpft, was zu einem komplexen Netzwerk aus Ursache und Wirkung führt“, sagt Michael Bruch, Global Head of Risk Advisory Services, Allianz Commercial.

„Extremwetterereignisse wie die verheerenden Überschwemmungen in Spanien im vergangenen Jahr, zunehmende geopolitische Konflikte sowie Cybervorfälle wie der CrowdStrike-Ausfall zeigen, dass wir unsere Widerstandsfähigkeit weiter stärken müssen. Widerstandsfähigkeit wird in Zukunft das zentrale Thema sein.

„Menschen haben oft ein kurzes Gedächtnis, vergessen vergangene Ereignisse schnell und behalten unveränderte Verhaltensweisen bei. Trotz einiger wertvoller Lehren aus der Pandemie, die viele Unternehmen dazu veranlasst haben, Resilienzmaßnahmen zu ergreifen, befürchte ich, dass die aktuellen globalen Ereignisse und die Lebenshaltungskostenkrise dazu führen könnten, dass Resilienz ihre Priorität verliert. In Wahrheit ist Resilienz heute wichtiger denn je.“