Die deutsche IG Metall teilte am Dienstag mit, sie habe Vorgespräche mit Carlyle über eine Mehrheitsbeteiligung des Investmentunternehmens an Thyssenkrupp Marine Systems geführt und vereinbarte, schnellstmöglich auf eine Einigung hinzuwirken.
In einem Newsletter, der Reuters vorliegt, beharrte die Gewerkschaft allerdings darauf, dass ein Anteilsverkauf an Private-Equity-Investoren nur erfolgen könne, wenn auch der Staat einsteige, um die Marineschiffbauaktivitäten des Konglomerats zu sichern.
Das Wirtschaftsministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
„Eine erste Verhandlungsrunde im kleinen Kreis ist für Anfang Mai geplant“, teilte die IG Metall mit und fügte hinzu, Carlyle führe derzeit eine Due-Diligence-Prüfung hinsichtlich einer Mehrheitsbeteiligung durch.
Thyssenkrupp hatte im vergangenen Monat erklärt, man erwäge den Verkauf eines Anteils an seiner Marine Systems-Sparte. Carlyle hatte seine Beteiligung an den Gesprächen bestätigt, wollte jedoch keine näheren Angaben machen.
Thyssenkrupp strebt den Verkauf eines Anteils von rund 25 Prozent an der Sparte an, vor allem aufgrund der Belastung durch die Übernahme von Garantien in Milliardenhöhe für Kunden.
„Ein Verkauf an Private Equity-Investoren kann nur erfolgen, wenn der Staat seine Verantwortung wahrnimmt und eingreift, um den Marineschiffbau als Schlüsseltechnologie langfristig zu sichern“, heißt es in der Mitteilung der Gewerkschaft.
„Derzeit gibt es hierfür eine breite politische Unterstützung.“
(Reuters – Berichterstattung von Tom Käckenhoff und Riham Alkousaa; geschrieben von Matthias Williams; bearbeitet von Madeline Chambers)