Vard, die norwegische Tochtergesellschaft des Konzerns und einer der weltweit führenden Hersteller von Spezialschiffen, hat mit der US-Forschungsorganisation Inkfish einen neuen Vertrag über die Entwicklung und den Bau eines hochmodernen Forschungsschiffs unterzeichnet. Der Auftragswert liegt bei über 233 Millionen US-Dollar (200 Millionen Euro).
Das speziell für wissenschaftliche Forschung konzipierte Forschungsschiff mit der Bezeichnung „Projekt RV6000“ wird die wachsende Inkfish-Flotte ergänzen und neben der RV Hydra und der RV Dagon die globale Meeresforschung unterstützen. In enger Zusammenarbeit mit den Gastländern werden die gesammelten Daten in Open-Source-Repositorien einfließen.
Das Schiff ist für die Kartierung des Meeresbodens, die Unterstützung von Tauchbooten und ROV-Einsätze konzipiert. Es wird 100 Meter lang und 20,7 Meter breit sein, eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Knoten und eine Betriebsautonomie von bis zu 30 Tagen erreichen.
Die RV6000 ist mit einem ROV ausgestattet, das in Tiefen von bis zu 6.000 Metern operieren kann. Sie kann zwei bemannte Tauchboote tragen und verfügt über ein A-Frame-System am Heck sowie einen großen Hangar für Wartung und Lagerung. An Steuerbord wird ein Offshore-Kran mit AHC-System für Einsätze in Tiefen von bis zu 2.500 Metern installiert. Das Schiff ist mit einem hydroakustischen Vermessungssystem ausgestattet, das hochauflösende Meeresbodenkartierungen mit einer Auflösung von 0,5 x 1 Grad ermöglicht und die Wassersäule in allen Tiefen analysiert.
Die technische Ausstattung umfasst Hybrid-Stromerzeugung und -Antrieb. Der Rumpf ist so konzipiert, dass er dank Anti-Roll-Technologien, die Bewegung und Beschleunigung reduzieren und so ein hervorragendes Schwebeverhalten gewährleisten, eine fortschrittliche Kartierung des Meeresbodens und hervorragende Seegängigkeit ermöglicht. Das Schiff wird außerdem mit Laboren, Büros und Werkstätten sowie Wohn- und Erholungsbereichen für maximalen Komfort ausgestattet sein. Diese Räume bieten Platz für bis zu 70 Besatzungsmitglieder und Forscher und erfüllen die strengen Anforderungen der DNV COMF-Klassifizierung (Comfort Class) hinsichtlich geringer Geräusch- und Vibrationspegel.
Über seine integrierte Wertschöpfungskette übernimmt VARD den gesamten Schiffsbauprozess – vom Rumpfdesign und -bau über die Ausstattung, Integration und Inbetriebnahme bis hin zur Belieferung durch die Konzerntochtergesellschaften Seaonics, Vard Electro und Vard Interiors. Der Rumpf wird auf einer der VARD-Werften in Rumänien gebaut, während die endgültige Ausstattung, Inbetriebnahme und Auslieferung auf einer der Konzernwerften in Norwegen erfolgen. Die Auslieferung ist für das zweite Quartal 2028 geplant.
Inkfish ist eine globale philanthropische Organisation, die Schiffe, Ingenieurswesen, medizinische Innovationen und betriebliches Fachwissen integriert, um neue Technologien zu entwickeln und Meeresforschungsinitiativen zu unterstützen.